Wasserwerfer können gefährliche Geschosse sein. Das wissen wir spätestens seit dem Vorfall im Stuttgarter Schlossgarten, bei dem Polizisten damit gegen Demonstranten vorgingen und z. T. schwere Verletzungen verursachten (Foto: Joachim E. Röttgers). Der Tag ging als “Schwarzer Donnerstag” in die Geschichte der Stadt ein und hat auch im Ausland Aufsehen erregt. Nun suchen Bürgerrechtler aus Hongkong unsere Hilfe.Â
Die Situation in Hongkong intensiviert sich zusehends. Demonstranten werden verhaftet, Versammlungen verboten und China baut eine Drohkulisse auf. Jetzt wurden bereits zweimal Wasserwerfer in Hongkong gegen die Demonstranten eingesetzt. Ein hoch gefährliches Unterfangen. Ein Journalist aus Hongkong bat mich um Unterstützung.
Ich habe dem Journalisten den Kontakt zu meinem Mandanten Dietrich Wagner vermittelt, der am „Schwarzen Donnerstag“ 2010 im Stuttgarter Schlossgarten von einem Wasserwerfer blind geschossen wurde. Das Interview wird als Blog in Hongkong veröffentlicht. Ich selbst werde den Journalisten juristisch unterstützen.
Bereits ca. ein Jahr nach dem „Schwarzen Donnerstag“ wurde bekannt, dass die Stadt London gebrauchte Wasserwerfer aus Deutschland kaufen wollte. Auch hier haben wir Unterstützung geleistet. Dietrich Wagner ist nach London gereist und hat von seinen Erfahrungen berichtet. Damit hat er dazu beigetragen, dass der Deal schlussendlich geplatzt ist.
Im Jahr 2016 kam ein Hilferuf aus Südkorea. Dort wurde bei einer Demonstration der Farmer Baek nam gi von einem Wasserwerfer getroffen und lebensgefährlich verletzt. Seine Unterstützer und seine Familie vor Ort haben ein internationales Symposium gegen den Einsatz von Wasserwerfern organisiert und u.a. mich dazu eingeladen. Ich habe (insbesondere aus Klimaschutzgründen) auf die persönliche Anwesenheit verzichtet, habe aber eine Videobotschaft übermittelt, die dem Plenum vorgeführt wurde. Das Symposium wurde ein großer Erfolg, nur leider verstarb Baek nam gi kurze Zeit später an den Folgen des Wasserwerfer-Einsatzes.
Jetzt werden also auch in Hongkong zunehmend Wasserwerfer eingesetzt und es bleibt zu hoffen, dass es nicht auch noch dort Tote und Verletzte gibt. Ich werde jedenfalls den Journalisten unter anderem dabei helfen, ein Informationsnetzwerk aufzubauen und einen Unterstützerverein zu gründen. Hoffentlich dazu in Bälde mehr.